Militärflächen an die Natur zurückgegeben

Vorher und nachher: Der Abriss von Gebäuden und die Entsiegelung der ehemals militärisch genutzten Flächen erfolgten in mehreren Schritten. Am Ende wurde die natürliche Geländeoberfläche wieder hergestellt. Fotos: W. Bender

Fast genau ein Jahr nach Beginn der Abriss- und Entsiegelungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen „Heeresbäckerei“ der Westgruppe der Truppe (WGT) im Schorfheider Ortsteil Finowfurt fand vor kurzem die offizielle Abnahme für den ersten Bauabschnitt mit Vertretern der Gemeinde, der planenden und bauausführenden Firmen, der Unteren Naturschutzbehörde und des Bodenschutzamtes statt.

Auf dem hinteren Teil des insgesamt rund 21 Hektar großen Geländes an der Biesenthaler Straße ist damit der Abriss ehemals militärisch genutzter Anlagen abgeschlossen und der erste Teil des Konversionsprojektes der Gemeinde Schorfheide bewältigt. Dabei handelt es sich um jenen Bereich, in dem die Wiederherstellung und Sicherung des Grünbereiches vorgesehen war. Im vorderen Teil ist perspektivisch eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Die Arbeiten sollen dort noch in diesem Jahr weitergehen.

Die Gemeinde Schorfheide hatte das gesamte Areal im Jahr 2016  von der Brandenburgischen Bodengesellschaft erworben. „Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, einen Teil des Geländes nun wieder an die Natur zurückzugeben“, betont Bürgermeister Uwe Schoknecht. Er informiert zugleich darüber, dass hier auch weiterhin zeitweise zusätzliche Parkplätze für Großveranstaltungen im benachbarten Luftfahrtmuseum Finowfurt bereitgestellt werden.

Die Arbeiten auf dem jetzt abgenommenen Teil waren äußerst aufwändig und erfolgten in verschiedenen Schritten. Ab März vergangenen Jahres wurden zunächst auf den verschiedenen Gebäuden die Asbestdächer und dazugehörige Mineralwolle entfernt. Danach gab es eine kleine Pause, da unter anderem der im Frühjahr beginnende Nestbau von Gebäudebrütern nicht gestört werden sollte.

Die Weiterführung der Abrissmaßnahmen erfolgte dann ab dem Sommer. Abschnittsweise wurden die vorhandenen Gebäude zurückgebaut, darunter eine ehemalige Tankstelle, eine 100 Meter lange Kfz-Halle und alte Stallanlagen. Überraschungen blieben dabei nicht aus. So kamen beispielsweise im Bereich der Stallanlagen etliche defekte Asbestplatten zum Vorschein, die schon von Moos überwuchert waren. 

Zu den Arbeiten gehörte aber nicht nur die Beseitigung von Gebäuden, sondern auch der Abriss von Straßen, Wegen und Plätzen. Insgesamt wurde in dem ersten Bauabschnitt eine Fläche von immerhin rund 8.000 Quadratmetern entsiegelt.

Dabei wurden rund 1450 Tonnen Betonbruch,  rund 3480 Tonnen Ziegel und Beton/Ziegel Gemisch, rund 22 Tonnen Altholz, rund 106 Tonnen Asbest und Asbest/Boden Gemisch sowie rund 35 Tonnen Bauschutt/Altreifen und Dachpappe fachgerecht entsorgt. Die Entsorgung erfolgte nach Beprobung der einzelnen Haufwerke in den dafür zuständigen Entsorgungsbetrieben.

Die Durchführung sämtlicher Abrissarbeiten erfolgte in enger Abstimmung mit dem Bodenschutzamt, der Abfallbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde. Dazu wurden bereits im Vorfeld zum Beispiel auch bereits vorhandener Biotope kartiert.

Das Ziel, die Flächen der Natur zurückzugeben, wird dabei durch weitere Maßnahmen unterstützt. So wurden beispielsweise Nisthilfen angebracht, Eidechsenhügel angelegt. Auch eine Wildbienenwand soll noch entstehen.

Die Kosten für die Entsiegelungsmaßnahmen in dem ersten Bauabschnitt belaufen sich insgesamt auf rund 450.000 Euro. Davon erhielt die Gemeinde 120.000 Euro aus dem Flächenpool des Landkreises. Darüber hinaus flossen 72.000 Euro aus Flächenausgleichsmaßnahmen im Rahmen von Bebauungsplänen, so dass die Gemeinde letztlich rund 258.000 Euro Eigenmittel aufbrachte.

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