Das Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck verfügt über die größte zusammenhängende Jagdtrophäensammlung des Landes Brandenburg. Sie reicht über das Königreich Preußen, die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus, der DDR bis in die Neuzeit. Eine Auswahl von Jagdtrophäen, überwiegend aus dem Staatsjagdgebiet Schorfheide, ist nun in der neuen Trophäenscheune des Jagdschlosses zu sehen. Die Ausstellung wurde am 21. Juni 2005 eröffnet und zeigt insgesamt ca. 160 Trophäen vom Rot-, Dam-, Reh-, Schwarz- und Muffelwild. Trophäen von Prominenten der Vergangenheit sind dabei extra ausgewiesen.
Zur Eröffnung spielten standesgemäß die Schorfheider Jagdhornbläser aus Groß Schönebeck. Jagdschlossleiter Florian Mölle bezeichnete die Ausstellung in seinen Begrüßungsworten als ein tolles Zusatzangebot zur Ausstellung „Jagd und Macht“ und dankte allen Beteiligten für die fachliche Expertise und die Bereitstellung von Exponaten. Er hob besonders die Arbeit von Museumsmitarbeiter Friedrich Lau hervor, der die Umsetzung mit viel Eigenarbeit und Eigeninitiative begleitet habe.
Zur Eröffnung sprach dann Bürgermeister Wilhelm Westerkamp. „An den vielen Exemplaren kann man die Artenvielfalt in der Schorfheide gut erkennen“, sagte er. Immerhin habe das Staatsjagdgebiet Schorfheide im Jahr 1989 eine Größe von 20.538 Hektar gehabt. Der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker habe hier allein mehr als 500 Rothirsche erlegt.
Nach den Angaben von Wilhelm Westerkamp belaufen sich die Gesamtkosten für das Projekt auf 30.400 Euro. Mit 21.600 Euro wurde es aus Mitteln aus der Jagdabgabe gefördert. Den Eigenanteil von 5.400 Euro übernahm der Museumsverein, der auch Initiator der Schau war. Für die Wandvertäfelung im Innenraum hatte die Gemeinde Schorfheide 3.400 Euro bereitgestellt. Besonders freue ihn, dass mit der Überarbeitung des Scheunentors durch die Tischlerei Baumert sowie mit den Elektroarbeiten durch die Firma Elektro-Ludwig zwei Unternehmen direkt aus Groß Schönebeck mit am Werk waren.
Zugleich dankte der Bürgermeister dem Museumsverein im 35. Jahr seines Bestehens für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie den Leihgebern zahlreicher Exponate Heinz Franke und Imre Estergalyos.
Zur Eröffnung war auch der Staatssekretär im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Gregor Beyer, gekommen. Die Jagd habe von jeher nicht nur der Nahrungsbeschaffung gedient, sondern sei auch sehr früh zum Kulturgut geworden, betonte er. In Groß Schönebeck werde nicht nur ein Stück Jagdkultur, sondern auch ein Stück Menschheitskultur ausgestellt. Als Geschenk übergab er an den Bürgermeister die Trophäe eines selbst gestreckten Hirsches sowie ein Jagdmesser.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es ein Open-Air-Konzert mit dem Brandenburgischen Konzertorchester Eberswalde im Schlosspark. Unter der musikalischen Leitung von Urs-Michael Theus und in Begleitung der Sopranistin Caro-la Reichenbach präsentierte das Ensemble beschwingte Melodien wie „Auf der Jagd“, „Im Krapfenwaldl“, „Ein Jäger aus Kurpfalz“ oder „Schmetterlingsjagd“.
Für die Versorgung mit Speisen und Getränken hatte der Förderverein der Feuerwehr Groß Schönebeck gesorgt.